DeLuTa 2024 – Ein voller Erfolg

„Gemeinsam zum Erfolg“ – Lohnunternehmen sehen sich als Schrittmacher der Modernisierung und Digitalisierung für alle Betriebsgrößen in der Landwirtschaft


Fachkundige Mitarbeiter als Dreh- und Angelpunkt des betrieblichen Erfolges – Die 2.000 Mitglieder des Bundesverbandes Lohnunternehmen e.V. profilieren sich als moderne Dienstleistungsunternehmen für Land- und Forstwirtschaft, Kommunen und Landschaftsbau, Landschaftspflege und den ländlichen Raum.


Ein voller Erfolg wurde die elfte Auflage der Fachveranstaltung DeLuTa in den Messehallen Bremen als etablierter Treffpunkt für die Lohnunternehmerbranche – den Dienstleistungsunternehmen für Land- und Forstwirtschaft, Kommunen und Landschaftsbau, Landschaftspflege und den ländlichen Raum. Das diesjährige Motto lautete „Gemeinsam zum Erfolg“: „Nicht die Maschinen, mit denen ein Lohnunternehmen beispielsweise bei Landwirten arbeitet, machen den Erfolg, sondern die Mitarbeitenden, die mit diesen Maschinen arbeiten“, stellte Rainer Strompen, Präsident des Bundesverband Lohnunternehmen e.V. (BLU) heraus. Deshalb standen Mitarbeitende und Auszubildende bei der DeLuTa 2024 im Mittelpunkt – bei den Highlights des Programms in den Messehallen wie auch in den Vortragsforen.

Wirtschaftsfaktor Lohnunternehmen: 4,5 Mrd. Euro Umsatz – 1 Mrd. Euro Investitionen

Der BLU vertritt bundesweit 2.000 Mitgliedsunternehmen mit mehr als 30.000 Mitarbeitenden. Die Lohnunternehmerbranche, zu der sich insgesamt etwa 3.000 professionelle Betriebe zählen, erwirtschaftet einen Jahresumsatz von etwa 4,5 Mrd. Euro. Rund 20 bis 25 Prozent ihres Umsatzes investieren die Betriebe jährlich in neue Maschinen und in die Digitalisierung, in der Summe sind dies jährlich rund eine Milliarde Euro. BLU-Präsident Strompen zeigte sich überzeugt: „Für diese Investitionen stellt die DeLuTa eine wertvolle Informationsplattform dar. Denn hier wird die Technik gezeigt, mit der die Lohnunternehmen als Innovationstreiber die Transformation im ländlichen Raum gestalten wollen.“


Ersteinsatz neuester Landtechnik meist über Lohnunternehmen

Dr. Hartmut Matthes, einer der beiden Geschäftsführer des BLU, unterstrich diese Aussage: „Die neueste Landtechnik findet ihren Ersteinsatz in der Landwirtschaft meist über die Lohnunternehmen – die Lohnunternehmer sehen sich als Schrittmacher der

Modernisierung und Digitalisierung.“ Dieses Angebot richte sich dabei an alle Betriebsgrößen, so Matthes: „Insbesondere kleinere und mittlere Betriebe werden die nötigen Investitionen künftig allein nicht stemmen können. Unsere Mitglieder bieten ihren Kunden damit die Chance, gerade auch die digitale Transformation der Arbeitserledigung stemmen zu können.“

Personal und Kostenanstieg große Engpässe für Kunden

Zwei große Engpässe seien im Kundenkreis zudem das Personal und der Kostenanstieg: „Lohnunternehmen sind für landwirtschaftliche Betriebe wie inzwischen auch für kommunale Bauhöfe bei knapperem Personal und steigenden Kosten der Schlüssel zur fach- und termingerechten Arbeitserledigung zu vertretbaren Kosten“, stellte der für betriebswirtschaftliche Fragen zuständige BLU-Geschäftsführer Dr. Martin Wesenberg fest. Dieser Trend werde durch die zunehmende Professionalität, verbunden mit einem deutlich steigenden Anspruch an die Arbeitsqualität und die digitale Dokumentation der Prozesse, gefördert.


Dr. Wesenberg zeigte die Kostenentwicklung konkret auf: „Der Preisanstieg für Neumaschinen sowie die gestiegenen Finanzierungs- und Betriebskosten können bei einem 200-PS-Schlepper selbst bei guter Auslastung im Vergleich zur Kostensituation von vor fünf Jahren zehn Euro und mehr pro Betriebsstunde ausmachen.“ Das erhöhe für alle Beteiligten den Druck auf die Auslastung der Maschinen.


Steuervermeidungsinvestitionen in Maschinen werden kritisch gesehen

Überrascht und besorgt zeigten sich der BLU-Präsident wie auch die beiden Geschäftsführer deshalb über sehr hohe Maschineninvestitionen, die gerade erfolgreiche landwirtschaftliche Betriebe angesichts sehr guter Jahresabschlüsse in den letzten Wirtschaftsjahren zur Reduzierung ihrer Steuerlast getätigt hätten. „Diese Steuervermeidungsinvestitionen sind oft aus dem Bauch heraus getätigt worden. Die deshalb gekauften Maschinen können dann aber auf dem eigenen Betrieb oft nicht ausgelastet werden und belasten in der Folge jahrelang die Abschlüsse dieser Betriebe“, warnte Dr. Matthes.


Ergebnisorientierte Förderpolitik angemahnt

„Die Bauern investieren wieder selbst und wir bekommen dann unsere Maschinen nicht mehr ausgelastet“, zeigte BLU-Präsident Strompen einen weiteren kritischen Aspekt dieser Entwicklung auf. Problematisch sei dabei in den letzten Jahren immer wieder gewesen, dass derart überzogene Investitionen auch noch durch Förderprogramme angetrieben worden seien. „Programme wie die Bauernmilliarde sind in ihrer Konzeption oft nur auf die Investition in Maschinen ausgerichtet worden, nicht aber auf das eigentlich gewünschte Ziel wie beispielsweise die Optimierung der Nährstoffausbringung.“ Hieraus entwickelte der Präsident die klare Forderung an die Politik: „Wir wünschen uns eine Maßnahmen- und ergebnisorientierte Förderpolitik, die wirklich das jeweilige Ziel im Visier hat und nicht nur zu Investitionen verleitet“, so Rainer Strompen.


Strukturwandel und Rückgang der Tierhaltung als wesentliche Herausforderungen

Die drei BLU-Vertreter zeigten weitere besondere Herausforderungen für ihre Mitgliedsbetriebe auf. Neben dem Strukturwandel in den landwirtschaftlichen Betrieben, der perspektivisch zu einer deutlichen Reduzierung der Anzahl der Kunden führen werde, sei der Trend zur Reduzierung der Tierhaltung in Deutschland eine wesentliche Herausforderung. Dies könne in manchen Regionen bei den Lohnunternehmen durchaus zu erheblichen Nachfragerückgängen führen.


Biogasanlagen-Aus könnte 3.000 Arbeitsplätze bei Lohnunternehmen kosten

Besonders gravierend könnte sich auch das Auslaufen der Förderung für viele der rund 10.000 Biogasanlagen in Deutschland auswirken. „Sollten wie derzeit erwartet in den kommenden Jahren 70 Prozent der Anlagenleistung aus der Produktion fallen, dann ist für die Lohnunternehmerbranche mit einem Umsatzverlust von rund 400 Mio. Euro jährlich sowie einem Abbau von rund 3.000 bisherigen festen Arbeitsplätzen zu rechnen“, machte BLU-Präsident Rainer Strompen deutlich.

Qualifizierte und motivierte Mitarbeitende als Dreh- und Angelpunkt

In beinahe allen Geschäftssegmenten der Lohnunternehmen spüren die Auftraggeber wie auch die Auftragnehmer den Fachkräftemangel immer deutlicher, hieß es in Bremen. BLU-Geschäftsführer Dr. Martin Wesenberg brachte diese Entwicklung auf den Punkt: „Wir gestalten mit unseren Mitgliedern die Zukunft im ländlichen Raum – aber dafür brauchen wir auch qualifizierte und motivierte Mitarbeitende in den Lohnunternehmen. Die Mitarbeitenden sind der Dreh- und Angelpunkt.“ Dies unterstrich auch Dr. Hartmut Matthes: „Dienstleistungen werden nicht durch Maschinen erbracht, sondern durch die Menschen, die diese Technik steuern.“


Fachkraft Agrarservice bewährt sich als erfolgreiche Ausbildungsstrategie

Der BLU setzt deshalb mit der Ausbildung zur „Fachkraft Agrarservice“ bereits seit zwei Jahrzehnten auf eine eigene Ausbildungsstrategie. Dr. Martin Wesenberg konnte hierzu positive Nachrichten melden: „Die Ausbildungszahlen haben in diesem Ausbildungsjahr einen Höchststand erreicht. Insgesamt durchlaufen derzeit 821 Auszubildende, knapp die Hälfte davon allein in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, aber auch knapp 100 in Schleswig-Holstein, den Ausbildungsgang. Auch die Aufstiegsfortbildung zum Agrarservicemeister hat sich bewährt. Seit 2011 konnten bereits über 500 Nachwuchsführungskräfte die anspruchsvolle Meisterprüfung erfolgreich absolvieren. Jährlich kommen derzeit rund 30 Absolventen hinzu.“


Lohnunternehmen bieten hochmoderne Arbeitsplätze

Der BLU möchte mit seiner Ausbildungsstrategie wie auch mit motivierenden Veranstaltungen wie der DeLuTa die Attraktivität der hochmodernen Arbeitsplätze in seinen Mitgliedsunternehmen in den Fokus rücken. „Wir wollen die anwesenden Mitarbeitenden zusätzlich motivieren und sie zu Botschaftern für ihre Branche machen“, so Dr. Matthes. „Lohnunternehmen bieten hochmoderne Arbeitsplätze, die besonders für technikaffine junge Menschen sehr attraktiv sind“, beschrieb der Geschäftsführer das Konzept. Mit „LU-Care“ stellte der Verband auf der DeLuTA zudem seinen Mitgliedsbetrieben ein Paket zur Mitarbeitermotivation bis hin zur betrieblichen

Altersversorgung zur Verfügung. „Wir konkurrieren mit anderen, oft viel größeren Unternehmen. Aber gemeinsam können wir über den Verband diese Herausforderung erfolgreich lösen, damit auch kleinere Lohnunternehmen attraktive Zusatzleistungen bieten können.“

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Rückblick auf die DeLuTa 2024

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